Freiwillige Feuerwehr Ziesar
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Erfolgreiches Feuerwehrfest 2023
(20. 08. 2023)Feuerwehrfest zum 143. Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Ziesar am 19.08.2023
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr von Ziesar feierten am Sonnabend ihr 143. Stiftungsfest mit vielen Kameraden befreundeter Wehren aus dem Amtsbereichen Ziesar und Wusterwitz. Auch die Freiwillige Feuerwehr von Wüstenjerichow aus Sachsen-Anhalt schickte Mannschaften zum Löschangriff/nass nach Ziesar. Die vorherrschende extreme Hitze begleitete das Wettkampfgeschehen am ganzen Tag. Die prallen Sonnenstrahlen heizten den Wettkampfplatz gleich neben der Feuerwehr auf Temperaturen über 30 Grad auf. Hauptwettkampfleiter Horst Weiß aus Wusterwitz ordnete daher für alle Wettkampfteilnehmer des Tages erleichterte Wettkampfbekleidung an. Am Vormittag galt den Kindern und Jugendlichen die Aufmerksamkeit.
Nachdem der Stellvertretende Amtswehrführer von Ziesar Andreas Linsdorf, die gültigen Wettkampfregeln vorstellte, ging es auch gleich los. Mit dem Startkommando „Auf die Plätze – und das ertönen der Starterklappe“ bedeutete das für die 14 Kinder - und 11 Jugendmannschaften volle Konzentration. Jetzt konnten die Mädchen und Jungen zeigen, was sie als Mannschaft in ihrer Ausbildung zum Feuerwehrmann gelernt haben. Genauigkeit, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Teamfähigkeit zeigten sich hier. Bei der Gruppenstafette mit 2 Kindern konnte sich Wenzlow I mit einer Zeit von 40 Sekunden an die Spitze setzten. Nur wenige Zehntelsekunden trennten die Teams von den begehrten Platzierungen. Bei der Gruppenstafette mit 4 Kindern startete Wenzlow als einzige Mannschaft und belegte somit den 1. Platz. Beim Löschangriff nass begannen drei Mädchenteams das Wettkampfgeschehen. Hier siegten die Mädchen der Jugendfeuerwehr Viesen vor Steinberg und Wenzlow/Wollin. Bei den Jungen konnte sich die Mannschaft Wenzlow/ Wollin mit einer Zeit von 0:22,06 Sekunden den ersten Platz sichern. Die häufigsten Fehler beim Löschangriff entstanden beim Zusammenkuppeln der Schläuche und das kostete Zeit. Der Auf- und Abbau der Wettkampftechnik zwischen den Starts erfolgte zügig und diszipliniert.
Am Nachmittag starteten 10 Männer- und 4 Oldie-Mannschaften. Die Kameraden aus Wollin konnten ihren Löschangriff in 23,65 Sekunden absolvieren, gefolgt von Glienecke mit 24,39 Sekunden. Bei den Oldies wurde mit der TS 8 der Löschangriff gestartet. Die Kameraden aus Bensdorf setzten sich mit 27,25 Sekunden an die Spitze. Horst Weiß schätzte das Wettkampfgeschehen am Tage als sehr fair ein. „Trotz der Hitze und kleiner Pannen ist niemand zu Schaden gekommen“. Der Kamerad Horst Weiß, der 83 Jahre alt ist, fühlt sich in Ziesar sehr wohl. „Mich hält dieses Ehrenamt jung und die jüngeren Kameraden akzeptieren mich. Ich helfe gern, wenn mich die Kameraden um Unterstützung bitten“, so der Feuerwehrmann. Weiß kann auf eine lange Zeit als Wettkampfrichter zurückschauen.
Im Festzelt an der Feuerwehr hatten die Kameraden ein buntes Unterhaltungsprogramm für die Besucher und Kameraden vorbereitet. Am Vormittag spielte das Blasorchester Ziesar auf. Im Zelt lauschten zahlreiche Besucher den Klängen bekannter Melodien. Mit der wohlklingenden luftigen Musik wurde die Wartezeit auf die berühmte Ziesaraner Erbsensuppe überbrückt. Kurz vor 12 Uhr reihten sich Ziesaraner ausgestattet mit Töpfen und Feuerwehrleute in die Reihe der Hungrigen ein. Mit kühlen Getränke wie Bier und Wasser konnte der Durst gestillt werden. Für die Kinder wartete die Hüpfburg und Kistenklettern. Feuerwehrmann Andy Laube hatte hier die Übersicht. Einige Mutige wie Norman Mahlow von der FFW Wollin und die 16 jährige Lea Krankemann aus Bensdorf wagten sich. Norman Mahlow stapelte 15 Bierkisten aufeinander. Lea Krankemann überbot den Turm mit fünf Kisten und schaffte am Ende alle 20 Bierkisten aufzustapeln. Langsam und mit viel Balance wagte sie sich in die Höhe. „Es hat Spaß gemacht. Angst hatte ich keine. Ich war ja gut abgesichert mit den Seilen“, so die Jugendliche. Eine Premiere konnten die Besucher an dem Nachmittag noch erleben. Die Burgmusikanten spielten am Nachmittag auf. Sie stellten den Gästen das neue Ziesaraner Heimatlied mit ihren Instrumenten vor. Kurt Weißflor sang dazu und animierte das Publikum mitzusingen. „Dieses Lied entstand im Rahmen der 1075 Jahrfeier der Stadt Ziesar. Clemens Bergstedt schrieb das Theaterstück „Der Herr von Anhalt mag‘ s Französisch. In diesem Atemzug wurde das Lied neu verfasst“, hörten die Anwesenden.
Auflistung der Gewinner
Gruppenstafette mit 2 Kindern
- Platz Wenzlow I
- Platz Wenzlow II
- Platz Viesen – Amt Wusterwitz
Gruppenstafette mit 4 Kindern Wenzlow I
Löschangriff nass Mädchen
- Platz Viesen – Amt Wusterwitz
- Steinberg
- Wenzlow / Wollin
Löschangriff Jungen
- Platz Wenzlow /Wollin I
- Platz Steinberg
- Platz Viesen - Amt Wusterwitz
Löschangriff Männer
- Platz Wollin II
- Platz Glienecke
- Wüstenjerichow – SA
Oldies
- Platz Bensdorf – Amt Wusterwitz
- Platz Wüstenjerichow – SA
- Platz Ziesar
- Platz Bücknitz
Silvia Zimmermann
Foto: Erfolgreiches Feuerwehrfest 2023
Festgottesdienst zum 140.Bestehen der FFW Ziesar
(28. 09. 2020)140 Jahre Feuerwehr: Mit Gottes Segen in die neue Fahrzeughalle
Zur großen Feier kam es wegen Corona nicht. Doch bei einem Festgottesdienst wurde des 140-jährigen Bestehens der Feuerwehr in Ziesar gedacht. Als weltliches Präsent gab es eine neue Fahrzeughalle.
Die große Geburtstagsparty im August fiel aus. Auch die Absage der traditionellen Einsatzübung vor den Augen der Bevölkerung geht auf das Konto der Corona-Pandemie. Doch das 140-jährige Gründungsjubiläum sang- und klanglos vorbeiziehen lassen, wollten Ziesars Feuerwehrleute dann noch nicht. So kam es am Sonntag zu einem Aufmarsch der Kameraden in blauen Uniformen vom Gerätehaus zur ehrwürdigen Stadtkirche.
Zum Gründungsjubiläum trafen sich die Feuerwehrleute aus Ziesar mit ihren Gästen zu einem Festgottesdienst. Anschließend wurde die neue Fahrzeughalle offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Angeführt von der Fahnenabteilung marschierten Ziesars Einsatzkräfte zusammen mit Gästen befreundeter Wehren aus den Ämtern Ziesar und Wusterwitz sowie aus dem benachbarten Jerichower Land von der Gartenstraße durch die Schulstraße und über den Breiten Weg zum alten Klostergelände. In diesem Jahr ohne Fahrzeugkonvoi und musikalische Begleitung.
Auf offene Ohren gestoßen
Dahinter steckte die Idee eines Festgottesdienstes, mit der Kultur- und Heimatvereinsvorsitzende Silvia Zimmermann auf offene Ohren bei der Kirchengemeinde, dem Amt Ziesar und der Freiwilligen Feuerwehr stieß. Die Feuerwehrleute haben sich in diesem besonderen Jahr eine Ehrung verdient. Eine Institution, die seit 140 Jahren für in Not geratene Bürger da ist, sollte auch unter schwierigen Bedingungen nicht vergessen werden, sagte Zimmermann der MAZ. Das sieht auch Ziesars ordinierter Gemeindepädagoge Matthias Kopp so, in dessen Händen der feierliche und nach den Hygieneregeln vorbereitete Gottesdienst lag.
Unter den Klängen von „Großer Gott, wir loben dich“, gespielt von den Burgmusikanten, rückten die Feuerwehren in St. Crucis ein. Die rund 80 Kameraden nahmen zunächst vor dem Altar Aufstellung, um von Kopp begrüßt zu werden. Die Gemeinsamkeiten von Christen und Feuerwehrleuten stellte Kopp in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Der Dienst am Nächsten bringt uns einander nahe. Egal, ob beim Dienst in einem Hospiz oder bei einem Verkehrsunfall. Zum Glück gibt es immer Menschen, die sich dem Trend zur Gleichgültigkeit und Selbstbezogenheit entgegenstellen und dafür ihre freie Zeit opfern“, so der Gemeindepädagoge.
Dank an Kameraden
Kopp dankte den Kameraden ausdrücklich für ihr Engagement, das aus dem Leben in der Stadt Ziesar nicht mehr wegzudenken sei. Dabei schloss er die Familien der Feuerwehrleute ein. Für ihren weiteren Dienst segnete er die Einsatzkräfte: „Möge Gott Sie weiter schützen.“ Zu den Gottesdienstteilnehmern aus der Bürgerschaft zählten unter anderem Stadtoberhaupt Dieter Sehm, Altbürgermeisterin Siglinde Wendt und Amtsausschussvorsitzender Jürgen Bartlog. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Udo Wernitz war in Ziesar zu Gast.
Fahrzeughalle übergeben
Für das Amt Ziesar als Träger des Brandschutzes war der Festgottesdienst eine gute Gelegenheit, um anschließend die neue Fahrzeughalle auf dem Feuerwehrgelände in der Gartenstraße offiziell ihrer Bestimmung zu übergeben. „Ein jahrelanger Wunsch ist damit in Erfüllung gegangen“, sagte Amtsdirektor Norbert Bartels bei der Übergabe eines symbolischen Schlüssels an Ziesars Ortswehrführer Uwe Roßner. Dieser erinnerte daran, dass es sich in der 140-jährigen Geschichte der Feuerwehr um die vierte Fahrzeughalle handelt. „Immer, wenn die Technik zu groß wurde, musste gebaut werden.“
Der nach den Plänen der Wusterwitzer Architektion Monika Siemer errichtete Neubau kostete rund 530 000 Euro, von denen rund 230 000 Euro Fördermittel waren. Verwaltungschef Bartels hätte sich einen höheren Förderanteil gewünscht, der eigentlich bei 75 Prozent liegen sollte. Neben dem Gerätewagen und einem Mannschaftstransportwagen wird auch die Drehleiter dort ihren Platz finden. „Durch den Neubau hat sich die Platzsituation in der alten Halle deutlich entspannt, worüber wir sehr froh sind“, sagte Feuerwehrchef Roßner der MAZ. Weil er seine Brandschutztruppe ins Jubiläum führte, durfte er Ziesars Blasorchester beim geselligen Zusammensein in der Fahrzeughalle zum Sankt-Florian-Marsch dirigieren.
Autor: Frank Bürstenbinder
Foto: Festgottesdienst zum 140.Bestehen der FFW Ziesar
