Tragisch und wüsten-wild
19.07.2025 um Uhr
Harry’s Freilach bei den Bücknitzer Sommerkonzerten
Die multikulturell besetzte Berliner Band „Harry’s Freilach“ spielt Klezmermusik, die herrliche Feier- und Tanzmusik osteuropäisch-jüdischen Ursprungs, „und wo immer Klarinettist Harry in sein hölzernes Rohr atmet, macht sich Wohlgefallen breit: Klezmer ist halt eine der effektivsten Stimmungsmusiken, die es auf unserem Planeten gibt“, so schreibt die Presse. Die Melodien sind freudig und tänzerisch, melancholisch-versonnen oder tragisch-expressiv, manchmal feierlich, manchmal wüsten-wild, immer jedoch von einer besonderen Intensität.
Diese Musik ist im Ostjudentum entstanden und von osteuropäischen und orientalischen Harmonien und Rhythmen beeinflusst. Die Melodien sind freudig und tänzerisch, melancholisch-versonnen oder tragisch-expressiv, manchmal feierlich, manchmal wüsten-wild, immer jedoch von einer besonderen Intensität. Der Begriff Klezmer ist abgeleitet aus dem hebräischen „kli zemer“, was heißt „Instrument“ oder „Gefäß“ des Liedes. Das und zielt nicht nur auf das eigentliche Musikinstrument, sondern mehr noch auf den Interpreten, in den Worten der Komponistin und Dichterin Ora bat Chaim: „Das Instrument des Musikers ist die Erweiterung seiner Seele.“
Der Literaturwissenschaftler und Philosoph Harry Timmermann befand sich bereits auf dem Weg zum Professor, als er der Faszination der Klezmermusik erlag. Um seine Habilitation zu finanzieren, arbeitete Timmermann als Nachtwächter. Da dehnen sich die Stunden unendlich lang hin. Und so erinnerte er sich an seine Klarinette aus Jazzband-Zeiten und vertrieb sich musizierend die Zeit. Nachdem er den berühmten Klezmer-Musiker Giora Feidmann mit dem Stück „Blessing You“ gehört hatte, bestimmte der Klezmer das Leben des Wissenschaftlers immer mehr. „Wer Klezmer spielen will, kann nicht auf Noten schauen“, ist Timmermann überzeugt. Deshalb hörte er sich Feidmanns Platten immer und immer wieder an. Und er übte, übte, übte... Heute gehören zum Programm von Harry’s Freilach traditionelle Freilachs, Horas, Nigunim und chassidische Tänze, neuere Kompositionen im Klezmer-Stil, Tangos, jiddische und sefardische Lieder.
Neben Harry Timmermann mit Klarinette sind Serhiy Lukashov mit Akkordeon und Robin Draganic mit Kontrabass zu hören. Serhiy Lukashov aus Poltava (Ukraine) studierte am dortigen Konservatorium und arbeitete in der Poltavischen Philharmonie. Seit 2007 lebt er in Berlin, spielt solistisch internationale Folklore und tritt u.a. auch im Zirkus auf. Robin Draganic, geboren in Zagreb und aufgewachsen in Kanada, reiste ein Jahrzehnt mit dem Kontrabass unter anderem durch Russland und China, bevor er 1989 in Berlin strandete. Hier jazzt er seitdem als ein gefragter Bassist in diversen Gruppen, leitet Sessions in „Robin’s Nest“, tourt u.a. mit der Sängerin Lyambiko - und klezmert mit Harry's Freilach.
Zu hören und zu erleben ist die Gruppe bei den Bücknitzer Sommerkonzerten am Sonnabend, dem 19. Juli 2025 um 16.00 Uhr.
Veranstalter / Veranstaltungsort
Kulturförderverein Bücknitz e.V.
Postfach
14793 Ziesar OT Bücknitz
Öffnungszeiten:
bei Veranstaltungen / nach Absprache
Bücknitzer Kirche
14793 Bücknitz
Eintritt 8 Euro/ermäßigt 6 Euro
Vorbestellung 0172 3970916
Veranstalter:
Kulturförderverein Bücknitz e. V.
Um Spenden für die Musikprogramme oder zur Weiterführung der Sanierung der historischen Kirche wird gebeten
Konto: Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam
IBAN: DE15 1605 0000 3625 0024 17
Die Bücknitzer Sommerkonzerte finden statt mit freundlicher Unterstützung von:
- Landkreis Potsdam-Mittelmark
- Stadt Ziesar
- Mittelbrandenburgische Sparkasse
- Sonja Niegsch, Klaus-Peter Gumpert, Bücknitz
- Hubertus und Irmtraud Kriesel, Ziesar
- Stenger Waffeln Bücknitz
- Fiener Agrargenossenschaft Bücknitz
- EMB - Energie Mark Brandenburg